Ferdinand Damisch
Schlosser. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Ferdinand Damisch wurde am 25.4.1894 in Unterzell/Ybbs geboren. Er arbeitete als Schlosser und Werkmeister. Er war Soldat im 1. Weltkrieg.
Mitglied einer kommunistischen Widerstandsgruppe
1922 trat Ferdinand Damisch der SDAPÖ bei. Schließlich wurde er Mitglied der kommunistischen Widerstandsgruppe im Siemens-Schuckertwerk (Wien-Leopoldau). Bei ihm liefen die in den einzelnen Gruppen gesammelten Geldbeträge zusammen.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Ferdinand Damisch wurde am 17. 2. 1942 verhaftet und am 22. 2. 1943 gemeinsam mit Karl Besenkopf (hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 14.7.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus dem Urteil
„Im Mai 1939 gab Damisch dem Rosenberger eine Flugschrift, die die Überschrift ’An die Arbeiter und Arbeiterinnen‘ und die Unterschrift ’KPÖ‘ trug, ferner im Oktober und im November 1939 und im November oder Dezember 1939 eine solche mit der Überschrift ’Arbeiter und Bauern‘. Im Mai erhielt Rosenberger vom Angeklagten Damisch ein weiteres Flugblatt, das die Überschrift ’An die Arbeiter und Bauern‘ trug, mit ’KPÖ‘ unterzeichnet war und auf dem in der linken oberen Ecke in roter Farbe Hammer und Sichel gemalt war.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien